Montag, 31. März 2008

Homoerotische Spiele der Neuen Weltordnungs Lakaien - Hochverrat kann auch Spass machen (Psychopath des Tages: Helmut Schmidt)

"BRUDERSCHAFT DES TODES MIT DEUTSCHEM UNTERTITEL Teil 1 v. 2"

"BRUDERSCHAFT DES TODES MIT DEUTSCHEM UNTERTITEL"


"Schmidt war mit seinen Freunden Egon Bahr und Theo Sommer ein häufiger Teilnehmer der Konferenzen der Trilateralen Kommission. Ebenso war er Teilnehmer bei der Bilderberg-Konferenz und dem Bohemian-Grove-Event."


Helmut Schmidt: Menschen und Mächte (1987), S. 269 - 273

Bei einem dieser Besuche in Kalifornien im Juli 1979 lud mich George Schultz ein, während des traditionellen alljährlichen Sommerlagers sein Gast im Bohemian Grove zu sein. Dieses Wochenende brachte mir eine der erstaunlichsten Erfahrungen die ich je in den USA gemacht habe. Später bin ich noch ein zweimal im Bohemian Grove gewesen und meine Eindrücke haben sich noch vertieft.


Die Landschaft, in der sich das „encampment“ vollzieht, ist von ungewöhnlicher Schönheit. Es handelt sich um ein wenige hundert Meter breites und mehrere Kilometer langes Tal, das an beiden Hängen und auf der Talsohle von ehrwürdigen, teils tausendjährigen Sequoien bewachsen ist. Zwischen den locker gruppierten Wipfeln kann man zwar den Himmel ausmachen nicht aber den Horizont. Es herrscht große Ruhe, von keinem Auto gestört; nur von Zeit zu Zeit dringt von irgendwoher Musik. Einige Pfade durchziehen das Tal, ebenso ein Bach, der das Wasser aus einem kleinen See in den Russian River am Fuß des Tales leitet (der Name des Flusses erinnert an die Zeit, als Alaska zu Russland gehörte und russische Jäger und Siedler nach Süden fast bis in die Mitte Kaliforniens vorgestoßen sind). Von früheren Besuchen in Kalifornien kannte ich die Sequoia-Bestände der Muir Woods nördlich der Golden Gate Bridge; sie hatten mich immer fasziniert. Das Bohemian Grove ist demgegenüber ein kleiner Bezirk; aber allein die Schönheit der Natur lohnt die lange Autofahrt.



Interessanter noch ist die Zusammenkunft der Männer (Frauen sind nicht zugelassen) in diesem Böhmischen Wäldchen; es hat seinen Namen übrigens von dem exklusiven Bohemian Club in San Francisco, dessen Mitgliedschaft man nur nach langer Wartezeit erwerben kann. Man lebt im Grove nicht in einem großem gemeinsamen Lager; die etwa zweitausend Männer, die gemeinsam jenes Wochenende dort verbrachten, wohnten vielmehr in fünf oder sechs Dutzend kleiner, weitgehend von Bäumen und Büschen verdeckter Camps, die verstreut an den Hängen liegen. Einige Camps bestehen aus Blockhäuser, andere aus Holzhütten, wieder andere waren Zeltlager; es gibt elektrisches Licht und fließendes Wasser. Die Mahlzeiten sind einfach und deftig, aber gut zubereitet. Fast alle tragen bunte, zum Teil himmelschreiend karierte Hemden und Hosen – so wie sich Amerikaner anziehen, wenn sie in die grüne Natur gehen. Die Bewohner der Camps besuchen sich gegenseitig, sei es der musikalischen Darbietungen wegen (einige spielen sehr guten Dixieland, andere klassisches Quartett), sei es aus Gründen der Geselligkeit oder für einen kleinen Schwatz. Überall herrscht eine ungezwungene und fröhliche Atmosphäre.



Im Juli 1979 gab es auch zwei oder drei gemeinsame Veranstaltungen am Ufer des Sees und in kleinen Freilichttheatern, die in den bewaldeten Hang hineingebettet sind. Am Ufer des Sees findet der „Lakeside speech“ statt, eine Rede meist politischen oder wirtschaftlichen Inhalts, gehalten von einem der prominenten Mitglieder oder einem der Gäste (auch mir einmal diese Ehre zutei), der von einem anderen Lagerteilnehmer eingeführt wird. Die Zuhörer sitzen auf dem Gras, mit dem Blick auf das Wasser; viele von ihnen auf dem jeweiligen Felde durchaus sachkundig und keineswegs unkritisch. Aber die ganze Veranstaltung vollzieht sich zwanglos, mit einem Anflug von Knabenromantik und mit dem Flair eines Westerns im Fernsehen.


Einige Camps veranstalten Kurzvorträge mit anschließender Diskussion. Ich erinnere mich an einen Nachmittag in einem Nachbarcamp, bei dem gleich drei der damaligen „presidential hopefuls“ anwesend waren, nämlich George Busch, Alexander Haig und Ronald Reagan. Ich weiß nicht mehr, ob sie ihre Absicht, als Präsidentschaftskandidat aufgestellt zu werden, damals schon bekanntgegeben hatten; in der außenpolitischen Diskussion, die durch den Singapurer Premierminister Lee Kuan Yew, durch Henry Kissinger und mich eingeleitet wurde, verhielten sie sich jedenfalls vorsichtig zurückhaltend.



Dieses Wochenende ermöglichte einen illustrativen Einblick in die Westküstenelite. Die anwesenden Politiker waren meist Gäste eines der Klubmitglieder; diese aber waren Künstler (ich lernte dort Isaak Stern kennen), Schriftsteller (zum Beispiel Herman Wouk), Ärzte, Rechtsanwälte, Bankiers wie Peter Peterson und Industrielle wie David Packard, den ich zehn Jahr zuvor als stellvertretenden Verteidigungsminister unter Melvin Laird kenngelernt hatte und der jetzt Mitinhaber der Weltfirma Hewlett-Packard war, oder die beiden Steven Bechtel, Senior und Junior, die mit meinem Gastgeber George Schultz eine andere Weltfirma in San Francisco leiteten. Gewiß kamen manche der Teilnehmer auch aus dem Osten, dem Mittelwesten und dem Süden; aber insgesamt konnte ich mir keinen größeren Kontrast zu der ein wenig kühlen und stilvollen Neuenglandatmosphäre im Council on Foreign Relations oder im River Club zu New York vorstellen. Hier im Grove war man eher hemdsärmelig, direkt, aufgeräumt, unbeschwert – aber bei alledem nicht oberflächlich. Dies war zweifellos auch Establishment, aber von einem sehr andersartigen Temperament. Der Unterschied war weitaus größer als derjenige zwischen Oberbayern und den norddeutschen Hafenstädten.